Zum Inhalt
Dortmunder Gambrinus Fellowships

Gambrinus-Forum

Die Dort­mun­der Gambrinus Fellowships wurden 1993 anlässlich des 700-jährigen Brau­rechts der Stadt Dort­mund vom Verband Dort­mun­der Bierbrauer ins Leben gerufen. Sie ermöglichen Forschungsaufenthalte ausländischer Wis­sen­schaft­ler­in­nen und Wissen­schaft­ler an der TU Dort­mund.

In den vergangenen 28 Jahren konnten aus Gambrinus-Mitteln mehr als 200 Gastwissenschaftler*innen in Dortmund begrüßt werden, was zu zahlreichen internationalen Kooperationen im Bereich der Forschung geführt hat. Höhepunkt der jährlichen Gambrinus-Aktivitäten bildet das „Gambrinus-Forum“, traditionell im Westfälischen Industrieklub. Hier wenden sich international renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Vorträgen an eine breite, auch außeruniversitäre Öffentlichkeit.

Weitere Informationen


Rückblick

27. Gambrinus-Forum der TU Dortmund im Westfälischen Industrieklub

Am 30. Oktober lud die TU Dortmund erneut Vertreter*innen der Stadtgesellschaft zu wissenschaftlichen Vorträgen in die Dortmunder Innenstadt ein. Beim 27. Gambrinus-Forum stellte Prof. Elsa Sánchez García, Professorin an der Fakultät Bio- und Chemieingenieurwesen der TU Dortmund, die computergestützte Wirkstoffforschung vor. Der Soziologe Prof. Norbert F. Schneider, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Demographie, sprach in seinem Vortrag über das Verständnis von Kindheit und Elternschaft in Deutschland. Zum ersten Mal wurden bei der Veranstaltung auch die Internationalisierungspreise der TU Dortmund verliehen.

Rektor Prof. Manfred Bayer begrüßte zahlreiche Gäste aus Wissenschaft, Industrie und Stadtgesellschaft im Westfälischen Industrieklub. Auch in diesem Jahr regte die Veranstaltung mit ihren Vorträgen aus der computergestützten Wirkstoffforschung und der Familiensoziologie zu einem sowohl internationalen als auch interdisziplinären Austausch an.

Neue Ansatzpunkte für die Wirkstoffforschung

Prof. Elsa Sánchez García hielt einen Vortrag über die Möglichkeiten, die die computergestützte Forschung für die Suche nach Virostatika und neuen Antibiotika, die resistente Bakterien bekämpfen können, eröffnen. So könnten Forscher*innen mit Virtual Reality die Strukturen von Bakterien und Viren unter verschiedenen Bedingungen im Detail betrachten. Prof. Sánchez García zeigte außerdem, wie mit Simulationen und Maschinellem Lernen wirksame Proteine gefunden werden können. So hätten Bioingenieure durch Simulationen potenzielle Wirkstoffkomponenten gefunden, die besonders selektiv sind und effektiv an die Membran von Viren oder Bakterien binden. Durch ihre Forschung möchte Prof. Sánchez García somit unter dem Leitmotto „Um deinen Gegner zu besiegen, musst du ihn zuerst gut kennen und dann zielgenau treffen“ zur Bekämpfung gefährlicher Erreger beitragen.

2023 folgte Prof. Elsa Sánchez García dem Ruf auf die Professur Computational Bioengineering an der TU Dortmund. Zuvor war sie als Professorin für Computational Biochemistry an der Universität Duisburg-Essen tätig. Ihre Forschung ist eigebettet in den gemein­samen Exzellenzcluster RESOLV der TU Dortmund und der Ruhr-Universität Bochum.

Über den Wandel von Gesellschaft und Familie

Über den Wandel der Familie in Deutschland referierte Prof. Norbert F. Schneider. In seinem Vortrag beleuchtete er die Gesellschaft, die soziale Konstruktion von Kindern und Elternschaft sowie Geschlechterrollen in Familien. In einer sich rasant verändernden Gesellschaft müsse man auch den Wandel der und die Vielfalt von Familie als Normalität und nicht mehr als Krise begreifen. Prof. Schneider ermutigte Eltern, Gelassenheit zu wagen und mehr in die kindlichen Fähigkeiten zu vertrauen. Die Gesellschaft müsse außerdem den Erwartungsdruck von den Eltern nehmen und den Blick stärker auf das Elternwohl richten, denn: „Zufriedene Eltern sind bessere Eltern.“ Auch sollten Väter stärker in die Familienarbeit integriert werden, da aktuelle Erhebungen zeigen, dass ein Wandel der Geschlechterrollen in Familien bislang lediglich auf der Oberfläche stattfindet, im Kern aber vieles stabil bleibt.

Der Soziologe Prof. Norbert F. Schneider ist Präsident der Deutschen Gesellschaft für Demographie und war zuvor Direktor des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung. Er hat am Familienbericht der Bundesregierung und im Demographiebeirat des Bundesinnenministeriums mitgewirkt.

Internationalisierungspreise in vier Kategorien verliehen

Im Rahmen des Gambrinus-Forums wurden erstmals auch die Internationalisierungspreise der TU Dortmund verliehen. Prof. Tessa Flatten, Prorektorin Internationales, würdigte damit besonderes inter­nationales Engagement in den Bereichen Lehre, Forschung, Transfer und Verwaltung.

Für die Einrichtung des englischsprachigen Masterstudiengangs „Religion, Ethics, and Politics“ erhielt Prof. Christoph Schuck, Dekan der Fakultät Humanwissenschaften und Theologie, den Preis in der Kategorie Lehre. Für die Ausrichtung einer internationalen Summer School mit Teilnehmenden aus 17 Ländern nahmen Prof. Uwe Wilkesmann und Prof. Liudvika Leišytė, die gemeinsam das Zentrum für HochschulBildung (zhb) leiten, den Preis in der Kategorie Forschung entgegen. In der Kategorie Transfer ging der Preis an Dr. Tobias Herken von der IANUS GmbH. Die Ausgründung der TU Dortmund entwickelt simulationsbasierte KI-Assistenzsysteme und ist bereits seit ihren Anfängen im Jahr 2006 auf einem internationalen Markt aktiv. Für die umfassende Unterstützung bei europäischen Drittmittelprojekten ging der Preis in der Kategorie Verwaltung an Petra Marciniak aus dem Referat Forschungsförderung.

Impressionen

Kontakt